Montag, 25. März 2013

ein edles produkt

...ich dachte ja gestern für eine kurzen schwachen moment, dass dieses ding mit der bahncard seinen höhepunkt erreicht und überstanden hätte und damit für ein jahr keines wortes mehr wert wäre...

ich habe mich geirrt.

nach weiteren drei e-mails und einem telefonat (nein drei telefonaten in einem... "ach so...jajaja...ich verbinde sie weiter...---siewerdenverbunden--- ah ja... sososo ....da haben wir einen besonderen service...----siewerdenverbunden--- ach sie sinds...alsodastutunsleidundsoweiter...") bin ich dann ausgerüstet mir einer kurzfristig nach oben offenen ec-card zum bahnschalter in sachsens schönster stadt mit europas... nein weltweit...bedeutsamsten bahnhof gelustwandelt um dann nach verdächtig kurzer wartezeit am ersteklasseihrseidunseretollstenkundenundwirleseneurewünschevoneurengeschlossenenaugenabschalter folgendes zu erfahren:
grubes wanderzirkus verkauft ein produkt, dass vor ort nicht ohne weiteres beglichen werden kann. es sei denn man verfügt über einen eigenen beduinischen begleitschutz, sowie sieben geldsacktragende sklaven, die die moneten vor ort auf den tresen stapeln... für den allseits üblichen bargeldlosen, auf den wundern der elektronik beruhenden, zahlungsverkehr gibt es hier klare grenzen. produkte über 2000 euronen werden gar wohl feil geboten, allerdings können diese nicht daselbst beglichen werden. "ach sie haben nicht viertausendundneuzig mücken in der arschtasche? na sowas!" also mit karte kann man hier schon seit napoleons abstecher in die vorstädte nur bis zweitausend bezahlen...

tja kunde!

da haste jetzt das problem. warum willste auch unbedingt ein premiumprodukt der bahn kaufen. denk lieber noch mal darüber nach. haste immer noch nicht begriffen, dass wir unser bestes produkt nicht jedem dahergelaufenen schnarchsack andrehen. bäääääähhhh...

aber dann.

die wende!

die servicemitarbeiterin lächelt verschwörerisch. ich ahne schon... sie hat das system geknackt! und lässt mich daran partizipieren. weil ich ihr gefalle. oder weil ich so verzweifelt bin. oder weil sie im untergrund im auftrag von opel gegen die bahn arbeitet.
der deal läuft nun so... "ey mann, kaufst du heute einen gutschein über 2 riesen, morgen kommst du zu mir, dann kaufst du noch mal für 2 riesen... und dann bei dritten mal, dann bringst du stoff im wert von 90 ocken mit und wir sind im geschäft, alda..."...

okay, dass mit dem stoff stimmt jetzt nicht...

der rest leider schon.

hatte ich nebenbei erwähnt, dass ich wieder einen kompletten antrag ausfüllen musste... (was haben sie mit all den anderen bisher gemacht? hängen die bei dir im gästeklo, grube?)

erst jetzt weiß ich, was es heißt premiumkunde bei der bahn zu sein...


Sonntag, 24. März 2013

bahncomfortkunde...

mit grubes lustigem wanderzirkus kann man übrigens auch spass haben, wenn man gemütlich zu hause auf dem sofa sitzt. jaja. könnt ihr glauben. es geht auch ohne überfüllte icecontainer, arschkaltes herumstehen am falschen bahnsteig oder mitleiden bei lauthals geführten dauertelefonaten in der bonzenschleuder nach berlin.

es reicht, wenn ihr eine bahncard via moderner elektronische medien bestellen wollt. in meinem fall ist das ja auch noch die fette schwarzfahrerkarte (ha!).
da es sich nun nicht um ein erstlingswerk dieses allmobilitätsgarantierenden stücks plastik handelt, denkt der doofe kunde, dass er einfach mitteilt, dass er weiterhin und auch trotz aller guten gründe und besseren wissens und ybahupt und so... jedenfalls will ich wieder son ding.
eingedenk der erkenntnis, dass die bahn ja nicht zu den flottesten unternehmen zählt, melde ich mein ansinnen demütig vier wochen vor ultimo an (der kalender zeigt den 28.2.). schon nach einer woche flattert mir daraufhin der ca. 2m lange lässig als leporello gefaltete antrag ins haus. häää? warum noch mal alles ausfüllen? hab ich doch erst vor einem jahr gemacht. es gibt keine neuigkeiten: weder habe meine emsigen biografen ein neues geburtsdatum herausgefunden noch habe ich die gerade erst bezogene wohnstatt schon wieder aufgegeben. und mein zartes antlitz ist trotz aller entgleisungen auch nicht so deftig gealtert, dass ich auf dem aktuellen pixorama nicht zu erkennen wäre.
du weißt doch schon jetzt mehr von mir, als ich von dir je erfahren möchte, grube! egal. antworten auf meine nachfrage, warum man nicht einfach auf die schon gespeicherte vita zurückgreift, werden mit dem satz überschrieben: "schade, dass sie mit unseren beförderungsbedingungen nicht einverstanden sind." Häääääääääää?
ich bin nur nicht mit eurer datensammelbürokratiescheiße nicht einverstanden, egal wie ihr sie nennt.

nun ja da gibt es nur eine antwort!

klein beigeben!

also den antrag ausfüllen und wieder kostenpflichtig in grubes bigbrotherdorf zurück schicken. eine woche später meldet sich jemand mit der frohen botschaft, dass da noch die ganzen kostenträgerformulare auszufüllen sind, man hänge band 1-5 hier der einfachheithalber schon mal an die mail.

wasnwienjetzt?

das zeug ausfüllen. zurück schicken. warten............ warten.........

bis irgendwann häschen in der grube mit den ohren wackelt... inzwischen zeigt der kalender den 21.3.: inhalt der frohen nachricht: der angegebene erste gültigkeitstag (1.4.) ist leider nicht mehr möglich einzuhalten. man biete deshalb schon mal den 6.4. an. offensichtlich wird die bahncard von einarmigen westbulgarischen flötenspielern aus japanischen plastiktafeln herausgetanzt und anschließend in der südsahara von dressierten rotschwanzmakaken mit der zunge bemalt.
in der mitteilung wird darauf hingewiesen, dass allein der versand 5-7 tage in anspruch nehmen wird. aha. die karte wird also zu fuß aus der sahara hier her gebracht. das mag ökologisch nicht zu beanstanden sein. aber vielleicht verwendet man einfach die bahn... aber dann dauert es wahrscheinlich noch länger.

der eintritt in die unbegrenzte schöne welt von grubes partyservice kostet inzwischen über 4000 möhren. so einfach wird man die aber nicht los.ein solcher schritt sollte genossen werden. nach der bestellprozedrur fühlt man sich so richtig als premiumkunde... einem durchschnittshansel wird der prozess live am schalter gemacht...

und nun?

bei so viel bahncomfort denke ich inzwischen über die anschaffung eines eigenen zuges nach...

Mittwoch, 20. März 2013

Peeeddoooor und die Hausfrauenband...



Die gemütliche tägliche Tour durch die Winterlandschaft mit Grubes rollendem Zirkus. 

Plötzlich!!! Hämmernde Beats aus dem Nichts! (Fehlt nur noch, dass die Diskokugel anfängt zu blinken. )

Der Krach bricht mit einem gebrüllten „Peedooor“ schlagartig ab. „Moin, Moin, ich wollde bloß mol frogen wies heute midder zeit is.“ Pedor antwortet offensichtlich. „Jenau. Jenau. Dennmachmerdetmalso. Pedor. Tschau.“  Über allen Wagen ist wieder Ruh`. Für einen Moment…

Dann darf ich wieder in den Takt zurück, den eine etwa 50jährige hinter mir auf ihre Oberschenkel haut, dass selbst das Gehoppel von Grubes IC (Instabile Container) übertönt wird. Die Frau ist garantiert Schlagzeugerin in einer Hausfrauenband und kloppt innerlich die neuesten Songs durch…

Bahnfahren. Der Takt des Lebens... :)

Montag, 18. März 2013

es rollt...

wenn man montag morgen um 6, nach sagen wir mal vier stunden schlaf, durch die frisch verschneite märzlandschaft rollt und man sich gemütlich in die gut gewärmte IC-sitzbank lümmelt, dann ist das doch der perfekte zeitpunkt für eine abrechnung.

mit Bernard D. Sadow.

in welcher stürmischfinsteren und eiskalten nacht des jahres 1970 hat dir beelzebub selbst diese idee ins gehirn gestöpselt? 

den ROLLKOFFER!

am anfang sah das ja noch nach einer simplen - aber zugegeben - genialen idee aus: reisestulle, zahnbürste und ersatzschlüpfer nicht mehr buckeln, sondern gemütlich hinter sich herziehen. 
eine revolution!! 
aber wie alle großen entdeckungen der menschheit verkehrt sich ein scheinbarer meilenstein der kreativität des höchsten primaten umgehend ins menschheitsbedrohende grauen (siehe: atomarer untergang).
so auch der rollkoffer. 
akkustisch ist schon mal das nahen des kofferziehers nicht auszublenden. vor allem, wenn er oder sie eilig auf kopfsteinpflaster heranrumpelt. dieses stakkato erinnert an das unverwüstliche maximmaschienengewehr der zaristischen streitkräfte. [das geräusch soll ja wirkungsvoller gewesen sein, als der beschuß.] aber das ist nur ein kollalteralschaden. 
das eigentliche problem liegt ganz woanders:
seit man seinen kram mehr oder minder bequem hinter sich herschleifen kann, haben sich vor allem ältere, alte und gebrechliche, aber auch kinder unter 6 jahren dazu entschlossen, stets für alle Fälle vorzusorgen und ihr gesamtes hab und gut mit sich zu führen. der durchschnittliche rollkoffer muss heute etwa das doppelte volumen eines kleinwagen haben. ich vermute, dass sich die leute deshalb permanent mit so unglaublich viel unnützen dingen eindecken, weil sie noch platz im rollkoffer haben. inzwischen haben sich die bahnhöfe auf diese karawanen eingestellt und transportieren diese ziehmonster per aufzug bis auf den bahnsteig. 
HA!
aber nicht in und aus dem zug! an den türen stehen nun dutzende alte zauseln mit dem schrankkoffer auf rollen und diverse kleinkinder mit pinker hartschale, die ihnen bis zum scheitel reicht und schaffen es nicht, die bagage in den wagen zu hiefen...

(einschub: inzwischen haben sie erkannt, dass draußen schnee fällt uund haben die heizung ausgeschaltet und dafür die aircondition eingeschaltet - ich erkenne endlich meine bahn wieder)

...von oben schauen ihnen ebenso verzweifelte senioren aufs silberhaar, die ihrerseits die klötze nicht aus dem wagen bekommen. "junger mann, könnten sie bitte mal..." nein ich kann nicht! fahrt gefälligst wie früher mit handtasche und köfferchen zu den enkeln!
wenn diese dinger dann doch in den wagen landen, dann geht das chaos erst los. im gang stehen schon ein halbes hundert dieser container. der weg durch den wagon wird so zum training für den iron man. auf jedem zweiten platz klotzt ein fetter schlecht gelaunter koffer und ignoriert das ansinnen eines menschlichen wesens nach einer bescheidenen sitzgelegenheit. die rollkoffer haben die macht in den zügen übernommen. ich wette, im triebwagen des zuges grinst längst ein irrer rollkoffer am steuer. ich warte auf den tag, da die durchsage lautet: "die gepäckwagen der ersten klasse, wagennummer 32 - 39 befinden sich am ende des zuges. reisende ohne rollkoffer steigen bitte aufs dach oder bleiben besser zu hause."

berhard d. sadow: wenn ich dich erwische, dann stecke ich dich in einen rollkoffer und lass dich jede einzelne stufe des leipziger hauptbahnhofs herunterrollen!


Samstag, 16. März 2013

Donnerstag, 14. März 2013

triebzugtreiben...

 grubes lustige spiele, teil 2:
"liebe reisende, in leipzig erfolgt ein außerplanmäßiger triebzugtausch. wir kommen auf gleis 10 in leipzig an und die weiterfahrt erfolgt von gleis 11."

ich würde jetzt sagen, nicht der "triebzug" wird getauscht, sondern alle müssen einen anderen zug besteigen. oder mit anderen worten, jetzt gehts weiter mit "bäumchen wechsel dich". da natürlich der zweite zugteil obligatorisch nicht mitreisen durfte, stehen die männer (in diesem zug gibts offensichtlich nur männliche reisende - mit lustigen orangen krawatten, bundeswehrmützchen, bier und knackwurst) hier ganz dicht. irgendwie riecht es nach wanderhütte, jugendherbergszimmer und umkleidekabine des kegelvereins "harte nuss 1899". alle diese kerle werden jetzt gleich schwungvoll den zug wechseln. die karten werden also neu gemischt. die jetzt an der tür stehen, werden wohl versuchen ihre chance zu nutzen. ich bin mir nicht sicher, ob diese spontane neuverteilung der privilegien auf der grundlage der genfer konventionen abgehen wird...  vielleicht sollte eine einsatzgruppe der bahnhofsmission den übergang absichern?
wie auch immer, ich sehe da schon ein neues grubespiel... "das fröhliche triebzugtreiben"
..

da fällt mir ein: welch glück, dass ich nur bis leipzig muss. :)

bäumchen wechsel dich

Heute: Grubes schöne Spiele.
unbedingte voraussetzung: die reservierungsanzeige ist ausgeschaltet. alle plätze im wagen sind besetzt. dann steigen zwei reisegruppen ein (die, der gepäckmenge nach zu schließen, offensichtlich eine weltreise antreten). deren mitglieder zücken unmittelbar und sichtlich glücklich ihre reservierungen, die natürlich über den ganzen wagen verteilt sind. nahezu alle, die bisher gesessen haben, stehen jetzt auf und versuchen mit ihrem ebenfalls unüberschaubaren gepäck in (den) gang zu kommen, der allerdings von den reservierungsinhabern lückenlos gehalten wird. es beginnt ein schauspiel, dass an eine mischung aus einem scharmützel der schlacht von jena und auerstedt, ausdruckstanz und der "heisse stuhl" erinnert. der unterhaltungswert steigt auch dadurch, dass eine der gruppen nur spanisch spricht.
wenn nach einer weile der austausch unter stöhnenvorgenommen wurde und die neuen platzbesitzer sich erschöpft ihres erfolges freuen und die vertriebenen mit sack und pack von dannen wackeln ... dann stellt bitte jemand folgendes fest: die reisegruppen sind im falschen wagen gelandet (die wagennummern wurde ja zur erhöhung des spasses ebenfalls nicht angezeigt). ...

... auf zur nächsten spielrunde! :)

Montag, 11. März 2013

was bisher u.a. geschah...

ein paar haben mich ja schon bei facebook begleitet. ich trage mal ein paar sachen von dort hier nach:

3.3.2013

Toms bahnabenteuer vol. 34: der 1. Zug hatte 95 min Verspätung und kommt deshalb erst gar nicht zum Hauptbahnhof, sondern fährt über Südkreuz. diese info erhält man allerdings nur über die app. Der nächste kommt mit 25 Minuten Verspätung -oh Wunder- bis zum Hauptbahnhof . Gefühlte 1000 Menschen harren hier samt grossgepäck auf etwas fahrbares. Fröhliche Durchsage: "Achtung. Der ICE wird in Berlin Hbf. geteilt. Die ersten drei Wagen fahren weiter nach Leipzig, die anderen verbleiben in Berlin." Hurra. Es wird gemütlich. ... Aber das ist natürlich nicht das ganze programm der bahn für heute: Inzwischen steht diese randvolle Heringsdose seit 35 auf freier Strecke kurz hinter berlin, weil niemand sich traut spielenden Kindern mitzuteilen, dass sie nicht auf den Schienen spielen dürfen. Mal sehen, wann Heizung und licht ausgeschaltet werden...

28.1.2013

 Durchsage im Zug: "Also irgendwie scheinen heute die Wagen 7 und 8 eine magische Anziehungskraft zu haben, gehen sie doch vor in den vorderen Zugteil, da können sie Walzer tanzen."
Hach... :)

ha grube...

...kaum ist mein blog online, klotzt du mir einen nagelneuen ICE auf die schiene, reservierst mir ein ganzes abteil für mich allein, stellst die heizung auf bachstärke ("wohltemperiert") und hältst dich an deinen fahrplan... und das bei 3 m schnee nebeneinander... gibs zu alter, du willst mir einfach den spass hier verderben! glaub ja nicht, dass ich hier gleich wieder weiche. (schöner kalauer, nicht? :)) ich behalte dich im auge...

Sonntag, 10. März 2013

Klassiker am Bahnsteig

Ich freue mich immer wieder über die Hellsichtigkeit unserer Klassiker:
Jean Paul (1763 - 1825) scheint eine Vorstellung vom Reisen mit der DB gehabt zu haben.
Zitat: "Das Ziel muss man früher kennen, als die Bahn."



Abfahrt

...okay.okay. ihr habt mich überredet.

ihr wolltet ja unbedingt mitfahren.
ab sofort gibts meine täglichen duelle mit grubes lustigem reiseservice hier zum mitlachen, -leiden, -fechten. das schöne ist, dass anschluß hier jederzeit möglich ist. :)